Die SLP-Delegation um den Vorsitzenden und Staatskanzler Königskamp, Fraktionschef Tobias Hußmann, die stellvertretende Vorsitzende Inge Heller, Fraktionsvize Christa van Theven, Vizekanzlerin Krause und nicht zuletzt auch Frederick Suhr, dem Erster Staatssekretär beim Staatskanzler und Chef des Staatskanzleramtes, trifft am Abend im Schloss Bergen ein, der Saal ist bereits hergerichtet, man stellt sich auf kurze Verhandlungen ein.
Koalitionsverhandlungen SLP-UBK Oktober 2015
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Mit mehreren Limousinen kam schließlich auch die Delegation der UBK unter dem neuen Parteivorsitzenden Boris Türm an. Dieser hatte dafür Sorge getragen, dass Vertraute und Experten der größeren Ressorts bei diesem Treffen mit dabei waren. So zählte die UBK-Delegation nicht mehr und nicht weniger als zwölf Personen. Türm wusste, dass er nun den Grundstein für eine neue UBK legen konnte.
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Die Delegation hatte einige Probleme mit der Zusammensetzung der Gegenseite, fürchtete man doch, dass hier Kräfte von rechts-außen nicht weit weg waren, selbst, wenn sie nicht am Tisch saßen.
Ein Verhandlungspartner wie Waldheim, gemäßigt in den Forderungen und offen im Gespräch, wäre ihnen lieber gewesen. Aber man musste nehmen was da war, die SPB hatte sich ja nicht gemeldet.
Der erste Abend bestand aus gegenseitigem "Beschnuppern" und dehnte sich bis in das Morgengrauen, ohne, dass es konkrete Ergebnisse gab. -
In Boris Türms Augen machten 'die Liberalen' ihrem Namen alle Ehre. Insgeheim hoffte Türm, dass es in den 'richtigen' Gesprächen nicht eben so larifari zuging wie im Vorgeplänkel. Boris Türm war nicht unbedingt dafür bekannt, um den heißen Brei herum zu reden oder Dinge schön zu reden. Vielleicht, so hielt der Vorsitzender der UBK den SLP-Delegierten zugute, lag es wohl möglich daran, dass die bisherigen Gesprächspartner sich gerne ebenfalls in Floskeln ergingen.
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Er war wenig angetan von dem bisherigen Verlauf der Gespräche - immerhin waren es aber Gespräche gewesen, was gezeigt hatte, dass man auch mit Leuten wie Türm sprechen konnte. Er war jedenfalls nicht zu weit rechts, um zu arbeiten. Das nicht alle Forderungen durchkommen würden, verstand sich ja auch von selbst. Gerade in der Verteidigungspolitik war er bisher schon vom linken SLP-Flügel kritisiert worden. Nun würde er noch weiter gehen müssen.
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Die Ausgangsposition in der sich Türm wähnte, war nicht die schlechteste. Wollte Königskamp eine Große Koalition vermeiden, blieb ihm nichts anderes über als über seinen Schatten zu springen - und das war der Punkt an dem er seinen Hebel ansetzen würde. Türm würde Königskamp anfüttern - mit einigen überzogenen Forderungen in Bereichen, die ihm nicht sonderlich wichtig waren.
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Nach über einer Woche mit wenig - oder besser gesagt: gar keinem - Schlaf, sind alle Beteiligten am Ende ihrer Kräfte. Umso erleichterter ist er, als er nun endlich von seinem Platz aufstehen und Türm die Hand zum obligatorischen Handshake reichen kann.
Lassen Sie uns um 22 Uhr vor die Presse treten, passt das? -
Es war endlich vollbracht! Ein mehr erlösender Ausspruch als einer, der frohlockend war - auch wenn Boris Türm mehr als zufrieden mit dem Ergebnis sein konnte, würde es wohl noch mindestens einen ausgeschlafenen Tag dauern bis er realisiert hatte, was er erreicht hatte. Matt aber dennoch mit einer kraftvollen Stimme, die er als letztes Aufbäumen interpretierte bevor er in den hoffentlich bald wohl verdienten Schlaf sinken würde.
"Eine gute Uhrzeit.", beschied Türm.
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Nickt nur und verschwindet dann Richtung der Toiletten.
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Auch Türm begab sich zum Frisch machen. Es würde zwar nur eine Katzenwäsche werden, musste aber für hier und jetzt genügen. So jedenfalls wie er gerade aussah, hatte er nicht vor, vor die Presse zu treten. Keine zehn Minuten vor dem Pressetermin verließ Boris Türm frisch und gekämmt die Toiletten. Seinen Anzug hatte er nochmals gestrafft. So, sinnierte Boris Türm, konnte man schon eher vor die Presse treten.
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Tritt weniger als eine Minute nach Türm aus der Tür des WCs, den Blick auf das Smartphone gerichtet, über das er die Finger bewegt. Etwas ungelenk, aber für einen, dessen Alter vorne mit der 4 begann, doch zügig. Die Familie, die er noch hatte, war mal wieder völlig zu kurz gekommen....
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Mit einem Blick auf die Uhr wartete Boris Türm auf Sebastian Königskamp, der einen kurzen Augenblick später auch schon in seinem Blickfeld erschien.
"Wollen wir?", fragte Türm rhetorisch und setzte sich bereits in Bewegung.
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Ist einen Moment verwirrt, blickt dann vom Display auf und nickt.
Was? ... Oh, ja, natürlich... -
Die Vertreter zahlreicher Zeitungen, Magazine und Radiosender aus ganz Bergen, mehrere TV-Teams und auch Reporter aus dem Ausland haben sich im Foyer des Schlosses versammelt, wo zwei Rednerpulte nebeneinander aufgestellt wurden, davor Stuhlreihen, auf denen bereits die meisten Platz genommen haben. Einigen Kollegen scheint das bevorstehende Ereignis allerdings in den Fingern zu jucken, sie sind sichtbar unruhig. Durchgesickert ist bisher nur, dass es eine Einigung gegeben zu haben scheint - die Vereidigung des Kabinetts soll nach Senatskreisen am Freitag stattfinden.
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Gemeinsam mit seinem zukünftigen Koalitionspartner Sebastian Königskamp betrat Boris Türm das Foyer. Ein freundliches Lächeln wurde aufgesetzt - auch wenn ihm dies nach dem Gesprächsmarathon durchaus nicht einfach fiel, war Boris Türm doch ein Vollblutpolitiker und sah dies als Teil seines Berufes an. Nach wenigen Schritten am Rednerpult angekommen begrüßte Türm die Medienvertreter und wies mit einer Geste auf Sebastian Königskamp.
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Nach so langer Zeit als Senator, Minister, Regierungs- und Oppositionschef hatte er natürlich genug Routine mit ungewöhnlichen Zeiten und großem Andrang bei Auftritten. Die Müdigkeit, die eben noch von ihm Besitz ergriffen hatte, war nun verflogen, er war voll da und fokussiert auf die vor ihm liegende Pressekonferenz. Wenn er dann in ein paar Stunden in seiner Dienstwohnung ankommen würde, würde er halb tot ins Bett fallen, aber das war jetzt keine Option. Er begrüßte die Medienvertreter ebenfalls und sortierte dann die Unterlagen auf dem Rednerpult noch einmal schnell.
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Ergreift das Wort
Meine Damen und Herren,
zu später Stunde treten wir nun vor Sie und können bekanntgeben, dass die Union der Bergener Konservativen und die Sozialliberale Partei Bergens sich nach langen Verhandlungen darauf geeinigt haben, für die 232. Legislaturperiode des Senats eine Koalition zu bilden.
Wir übernehmen damit Verantwortung für Bergen und bilden eine Regierung mit stabiler Mehrheit. Wir haben uns auf gemeinsame Ziele und Projekte verständigen können, die, das möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben, sehr ambitioniert sind – das werden Sie gleich dann auch erfahren, wenn wir unsere Ergebnisse im Detail vorstellen werden.
Aus meinem Auftritt hier werden Sie sicherlich schon geschlossen haben, dass es an der Spitze der Staatsregierung keine Veränderung geben wird.
Zunächst aber möchte ich meinem Kollegen Herrn Türm das Wort überlassen, unter dessen Führung die UBK ein konstruktiver und guter Gesprächspartner war.
Ich hoffe – und bin überzeugt – das wir in den kommenden vier Monaten gemeinsam erfolgreich und vertrauensvoll zusammenarbeiten können.
Macht eine Handbewegung Richtung des neben ihm stehenden UBK-Vorsitzenden. -
"Danke, Herr Königskamp.", übernahm Boris Türm das Szepter des Vorredners. " An dieser Stelle auch noch einmal von mir ein Willkommen an Sie. Herr Königskamp sprach bereits die ambitionierten Pläne von SLP und UBK an, was ich nun mit Leben füllen werde. Gemeinsam wollen wir weiterhin für ein sicheres Bergen Sorge tragen und damit ein fundamentales Grundbedürfnis aller stillen. Diese Sicherheit soll sich nicht nur auf den Alltag beschränken, sondern uns in die Lage versetzen auch vor unserer Haustür für diese Sicherheit zu sorgen, um so frühzeitig Schaden von uns allen abwenden zu können. Es ist mehr als nur kurzsichtig gedacht vorab abwendbare Gefahren erst über unsere Türschwelle treten zu lassen und dann zu beginnen diese abzuwenden, wenn wir dies schon längst vorher hätten tun können - und dies ohne auch nur einen Bürger dieser Republik der Gefahr auszusetzen.
Wenn wir dies tun, sollten wir unseren Streitkräften auch das nötige Handwerkszeug zur Hand geben und deren eigene Sicherheit nicht außer acht lassen. Hierzu gehört nicht nur eine entsprechende Ausrüstung und Ausbildung, sondern vielmehr auch die Sicherheit bei einem Gesetzesverstoß nach besten Wissen und Gewissen beurteilt und gegebenenfalls abgeurteilt zu werden. Unserer Meinung nach gehört diese Beurteilung in die Hände von Experten - in die Hände einer Militärgerichtsbarkeit."
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Ricarda Schleier, Lormünder Nachrichten
Erhebt sich von ihrem Platz
Herr Türm, können Sie auch konkret werden und sagen, was Sie weiter vereinbart haben? Militärgerichte allein sind ja keine zusätzliche Sicherheit, sondern viel mehr hochgradig umstrittene Gremien. -
"Es sind keine hochgradig umstrittene Gremien, Frau Schleier, sondern unumgängliche Notwendigkeiten, um den Soldatinnen und Soldaten, die im Einsatz ihr Leben für unsere Sicherheit aufs Spiel setzen. die bestmögliche judikative Basis zur verfügung zu stellen. Erwarten Sie denn nicht auch, dass Sie von einem Arzt behandelt werden und nicht von einem Tierarzt?", gab Türm zum Besten.
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