Beiträge von Mouvement Humaniste (MH)

    Diese Rede sorgt in den Reihen des MH für erhebliche Unruhe - wie auch die Tatsache der Abspaltung eines Teils von Partei und Fraktion überhaupt.


    In den Reden für die Fraktion wird ausgeführt, dass man durchaus bereit sei, das Ergebnis der Strukturumwälzungen innerhalb Trübergens anzuerkennen - dem "Verrat an der gemeinsamen Sache" habe es dafür sicher nicht bedurft.

    Allerdings könne es so eine Anerkennung eben nur geben, wenn eine gerechte finanzielle Lösung gefunden werde und die Burden von den Forderungen der Teilung der Region endgültig Abstand nähmen.

    Margaux Vandekerckhove

    Vandekerckhove, nicht wirklich beeindruckt von der Maßregelung durch den burdenfreundlichen Regionspräsidenten, setzt nun gegen de Leer nach, den einzelnen Vertreter der NUB im Rat (damals noch gewählt als Vertreter der BF*) :


    Oyez, oyez, le nationaliste!

    Was wir da hören, das klingt doch viel mehr nach den Verbrechern in Noranda als alles, was Tonton rouge eben gesagt hat. Nachdem Trübergen zerlegt ist, treten die burdischen Freunde wohl noch aus der Republik aus?

    Was Margaux Vandekerckhove zu folgender - nun ordnungsgemäß vorgetragenen - Zwischenfrage veranlasst:
    Das ist ja alles schön und gut, aber wann wurde denn vonseiten der Staatsregierung zuletzt das Durchgriffsrecht gegen Entscheidungen dieses Rates ausgeübt? Dass der Regionspräsident eine Zwitterstellung innehat, liegt doch gerade in der Natur seines Amtes begründet und gibt uns durch die inhaltliche Einflussnahme auf seine Arbeit doch eigentlich einen stärkeren Einfluss auf die Geschicke der Region als wenn die Staatsregierung einem gewählten Verwaltungschef noch einen Aufsichtsbeamten vor die Nase setzen würde.
    Die Kollegen der Burdse Belang betreiben populistische Agitation für mehr Autonomie, wie sie in Noranda zur Abspaltung genutzt wurde.

    Die Mouvement Humaniste stand vor einem ähnlich gelagerten Problem wie die Liberalen Alliantie: Massiv schwindende Unterstützung in der Bevölkerung. Hinzu kam noch, dass keiner, aber auch gar keine in der Partei auch nur ansatzweise die ehlgeleiteten Ideologie der Burdse Belang teilte - stand diese doch am rechten Rand und die Mouvement Humanist mitte-links mit stärkeren Tendenzen nach links. Erschwerden hinzu kam noch, dass die Burdse Belang eine burdische Partei war. Doch einig war man sich zumindest darin, dass aus der Hauptstadt zu wenig kam, weder eine soziale noch wirtschaftliche Unterstützung - eigentlich, so die einhellige Meinung, war der Hauptstadt die Region so ziemlich egal, so lange diese sich ruhig verhielt und ihr Angelegenheiten stillschweigend regelte. Letztendlich hatte die Region und der Rat aber weitaus zu wenig Kompetenzen, um dies nachhaltig gewährleisten zu können. So beschloss man in der Mouvement Humanist, dass Referendum zu unterstützen, wenn auch aus ganz anderen gründen. Die Mouvement Humanist wollte damit ein Zeichen in die Hauptstadt senden, dass man mehr selbstständig regeln wollte und dies auch einfordern wollte - eben mit solch einem Referendum. Insgeheim glaubte man innerhalb der Partei auch nicht daran, dass jemals eine Mehrheit für eine Unabhängigkeit zustande kommen würde - dafür würden schon die Malmedier sorgen - jedoch baute man auf einen größeren Anteil, der untermauern sollte, dass der Region größere Souveränität zugestanden wurde.

    Bei den unstrittigen Themen hat man sich sogar schneller als erwartbar geeinigt.
    Bei der Ehe schlägt das Mouvement vor, einfach auf eine regionale Position zu verzichten - schließlich ist man sich ja einig, auf der Staatsebene nicht antreten zu wollen. Da das MH sich dort ohnehin weiter den Sozialliberalen verbunden fühlt, geht man ohnehin dazu aus, keine einheitliche Wahlempfehlung zumindest für den Senat aussprechen zu können.

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    An diesem Abend hatte das Mouvement sich den großen Saal des Centre reserviert, um dort eine Informationsveranstaltung seiner Kandidatin Arienne Pelchat abzuhalten, die für ein Randgebiet Dyons - im Wahlkreis Dyon V - kandidierte. Mit Anfang 60 war sie zwar kein dynamisches Gesicht für den Aufbruch mehr, brachte aber eine Menge Lebenserfahrung mit, zudem noch eine Historie in der Kommunalpolitik.


    Im Laufe der sehr ausführlichen Gesprächsrunde kames auch zu Fragen rund um den Strukturwandel in Noranda und ganz besonders im norandrischen "Industriegebiet", Niér. Dieses Thema bewegte die Menschen vor Ort spürbar, man wollte nicht als "Rust Belt" enden, wie dies aus anderen Teilen der Erde bekannt geworden war, und doch sah man bereits lange Zeichen des Verfalls ganz besonders in diesem Teil Norandas.
    Pelchat nahm sich dieses Themas an, erzählte davon, dass der Bürgermeister von Port Cartier im dortigen Lokalfunk den Kohleausstieg 2038 noch verteidigt habe, trotz der hörbaren Kritik und Vorwürfen von Planlosigkeit. Den Einwand eines Besuchers, dass Hébert doch zugleich auf den Bedeutungsverlust der Kohle und einige Zukunftsideen hingewiesen habe, lässt sie nicht gelten.


    Kein ihr bekannter ernsthafter Kritiker des Kohleausstiegs begründe seine Kritik mit der Nachhaltigkeit von Kohle oder ihrer Alternativlosigkeit ("Und wenn doch, dann ist das ein Dummkopf!"). Vielmehr sei die NÖPB, unterstützt durch die gleichgültige Haltung der Sozialisten völlig falsch an die Sache herangegangen: Auf den Tisch hätten zunächst konkrete und umfassende Pläne dafür gehört, wie die Zukunft aussehen solle, ehe man diese mit faktischen Verboten einleite. Keinesfalls würden dazu einzelne, offensichtlich unterfinanzierte Leuchtturmprojekte ausreichen und auch der von Hébert gemachte Punkt, man habe ja ein Verbundnetz geschaffen, sei kein richtiger, schließlich dürfe Bergen sich nicht vollends auf andere verlassen.


    Das Mouvement habe immer davor gewarnt, den letzten Schritt vor dem ersten zu tun, nur um ein schönes Symbol zu erreichen. Mit dem national nicht abgestimmten Ausstiegsbeschluss sei aber genau das geschehen: Anstatt sich Gedanken zu machen, wie man ein Ziel erreichen wolle, habe man einfach dieses Ziel vorgegeben und die Menschen damit allein gelassen. Deshalb hätten ihre Kollegen im Conseil de Noraundie auch dagegen gestimmt und bis zum Schluss für eine Debatte über den Strukturwandel insgesamt anstatt einer platten Verbotsdebatte geworben. Dieses Werben sei leider von der Mehrheit nicht unterstützt worden, stattdessen habe man die Kritik lächerlich gemacht und das Mouvement wider besseren Wissens als "Importkohlefetischisten" diffamiert.
    Nun stehe zwar zur Debatte, dass der Beschluss durch die Staatsregierung wegen der zu erwartenden Auswirkungen auf nationaler Ebene vorerst gekippt würde, man dürfe aber auch nicht vergessen, dass die Sozialliberalen Freunde in Bergen als Minderheitsregierung vom Wohlwollen eben jener NÖPB abhängig sein.


    Die wirkliche Lösung der Problematik sei daher nur im Conseil de Noraundie zu erreichen, indem man dort die Mehrheit für eine echte Debatte schaffe, die nicht bloß in Schlagworten, sondern mit einem stimmigen Gesamtkonzept ende. Als Teil dieses Gesamtkonzepts vertrete das Mouvement auch einen perspektivischen Kohleausstieg, man werde das aber nicht von Daten abhängig machen, sondern von echten Fortschritten in Fragen rund um Versorgungssicherheit, Arbeitsplätze und Neuansiedlungen. Dabei handle es sich um ein Generationenprojekt und keinen Marktschreierwettbewerb.


    Arienne Pelchat bekam auch viel Applaus für die Antwort auf die Rückfrage, was denn mit 2038 sei: "Wir können versuchen, das bis 2038 oder früher zu schaffen, aber ich glaube daran Stand heute nicht, dass zwanzig Jahre genügen. Ich bin für ein durchaus ambitioniertes, aber schrittweises Vorgehen, damit uns die Folgen nicht einfach erschlagen, sondern wir alle Teile Norandas mitnehmen. Und wenn das dann bis 2050 geschafft haben, wäre das für mich eindeutig der bessere Weg als irgenswelche Hechtsprünge."


    Ein Video der kompletten "Wählersprechstunde" und der einzelnen Themenbereiche stellt man im Internet zur Verfügung.

    Schwerpunktmäßig in Niér hat das Mouvement mit dem Thema Strukturwandel plakatiert und auch Wahlbriefe im Postkartenformat drucken lassen, die auf der einen Seite die kleine Variante des Plakats und auf der anderen Seite Informationen zum jeweiligen Wahlkreis-Kandidaten bieten.


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    Das Mehrheitswahlsystem in Noranda war für alle Parteien eine besondere Herausforderung, schließlich konnte man hier wesentlich schlechter mit "sicheren Kandidaten" planen als unter Verhältniswahl und konnte auch nicht sicher sein, mit Zielgruppenansprache schon seine Stimmen zusammenzubekommen. Vielmehr musste es gelingen, einen überzeugenden Kandidaten für jeden Wahlkreis individuell zu finden. Natürlich hatte man da schon einige Vorbereitungen getroffen, dennoch war das alles aufwändiger als eine Listenaufstellung.


    Als Stimme der Mitte rechnete man sich gute Chancen in vielen wackeligen Wahlkreisen von NÖPB und PS aus, hatte es aber auch dank der Unterstützung durch die SLP geschafft, in allen 101 Wahlkreisen zumindest einen Kandidaten aufzustellen.



    Wirklich "sichere Wahlkreise" hatten sich nach einem Wahldurchgang noch nicht rausbilden können, insofern war eigentlich alles möglich.

    Das Mouvenent war derzeit die stärkste politische Kraft in Trübergen und wollte das auch bleiben. Als Partei der Mitte lehnte man spalterische Bestrebungen ab und vertrat auch offensiv die Politik des "Vereinten Trübergens". Von dem sonst natürlichen Partner auf Seiten der Burden, der LA war man sehr enttäuscht, tendierte der doch in letzter Zeit stärker zur rein burdischen Interessenpolitik als dem sonst immer hochgehaltenen Ausgleich. Dennoch beschränkte man seinen Wahlkampf auf Malmedy, wusste man doch, wie wenig Chancen das Burdland den norandisch sprechenden Parteien bot.
    Den Wahlkampf der PA sah man eher als Gefahr für die Grünen oder die - auch noch gleichfarbigen - Sozialisten, schließlich bot man bürgerliche Themen an. Insofern freute man sich auch über die erneute Zusagen der Sozialliberalen, keine eigene Kandidaten aufzustellen.