Koalitionsverhandlungen zwischen SLP und SPB (September 2023)

  • Trifft mit einigen seiner Verbündeten aus Fraktion und Partei zu den Verhandlungen ein, auch wenn die sozialdemokratische Delegation überwiegend von Delaunay-Vertrauten oder noch moderateren Köpfen (die aus seiner Sicht wenig mit echten Sozialdemokraten zu tun haben) gebildet wird.

    Es ist ein offenes Geheimnis, dass er die Beteiligung an einer Koalitionsregierung eigentlich ablehnt, zumal man im letzten Anlauf schon wenig erreicht hatte...

  • Delaunay kam zusammen mit Enno und ein paar seiner und ihrer Kolleg:innen an. Sie besprachen noch letzte Feinheiten und Delaunay bat Enno darum zumindest einen guten Eindruck zu bewahren. Letztendlich geht es hier um konstruktive Gespräche und nicht um öffentlichkeitswirksame Politik. Auch bat Sie ihn mit seiner elementaren Kritik an der Koalition bis zu internen Gesprächen zu warten und sie nicht gegenüber dem potentiellen Partner gedankenlos auszusprechen. Ihre genauen Worte waren beim Eintritt, so viel wie »Enno, ich bitte dich darum einen guten Eindruck zu hinterlassen.«

  • Die derzeitige Staatskanzlerin führt die Verhandlungsdelegation der Sozialliberalen an und tritt als solche zur Begrüßung auf Delaunay zu.


    Madame Delaunay, met plezier! Ich möchte Ihnen und Ihrer Partei zu einem außerordentlichen Wahlergebnis gratulieren.

    Staatskanzlerin der Republik Bergen | Senatorin im Bergischen Senat

    Staatsministerin für innere Angelegenheiten und Justiz a.D.


  • Ist ganz zuversichtlich, was die Verhandlungen mit den Sozialliberalen angeht. Im Gegensatz zu vielen Genossen war es aus ihrer Sicht zentral, in der Politik wann immer möglich Regierungsverantwortung und damit auch Möglichkeiten zur Gestaltung wahrzunehmen.

    Senatorin Franca Moliére

    Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPB-Fraktion im Bergischen Senat | Stellvertretende Vorsitzende der Bergischen Sozialdemokraten

    Beigeordnete Ministerin für Finanzen (Staatskanzleramt) a.D. | frühere Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPB-Fraktion im Bergischen Senat | Erste Staatsrätin im Staatsministerium für Finanzen, Wirtschaft und Infrastruktur a.D. (Generaldirektion Finanzen)

    war früher mal Sekretärin von Staatskanzler a.D. Andries Bloembeek

  • War sehr erfreut, dass diese Verhandlungen stattfinden konnte und war sehr zuversichtlich, dass die Verhandlungen Früchte tragen wird.


    »Die Freude liegt ganz meinerseits. Mme. van Theven, ich freue mich, dass wir diese Rencontrer arrangieren konnten.«

  • Können wir mit den Verhandlungen beginnen oder gibt es von Ihrer Seite noch grundsätzliche Fragen zu klären?

    Staatskanzlerin der Republik Bergen | Senatorin im Bergischen Senat

    Staatsministerin für innere Angelegenheiten und Justiz a.D.


  • Sie blickte kurz zu ihren Kolleg:innen und da diese keine Anstalten machten eine Frage zu stellen begann Sie zu sprechen.


    »Madame, je crois meine Kolleg:innen und ich haben keine grundsätzlichen Fragen und wir können gerne beginnen.«

  • Heel bevredigend!

    zeigt sie sich darüber erfreut und man beginnt mit der Einteilung von Arbeitsgruppen.

    Staatskanzlerin der Republik Bergen | Senatorin im Bergischen Senat

    Staatsministerin für innere Angelegenheiten und Justiz a.D.


  • Wo man auch gleich mit den Gesprächen beginnt: Die Sozialliberalen machen dabei deutlich, dass sie - neben personellen Prioritäten und einer grundsätzlichen Erhaltung der grundlegenden Strukturprinzipien der bergischen Verwaltung (darunter die von den Sozialdemokraten oft kritisierte Fortschreibung der Haushaltspläne und die Ablehnung einer dort oft geforderten Föderalisierung Bergens) vor allem Stabilität für wichtig halten.


    Man strebe eine Reform des Sozialrechts an, insbesondere eine Ablösung des Sozialgesetzbuches durch eine Reihe von Einzelgesetzen, ohne den Sozialstaat als solchen dabei zurückbauen zu wollen. Ein gewisser Wettbewerb der sozialen Pflichtversicherungen insbesondere im Bereich der Gesundheitsversicherung sei dabei wünschenswert.


    Die Verwaltungsstrukturen insgesamt müssten weiter modernisiert werden und die Frage der Förderung von Minderheitenrechten solle man noch einmal in den Blick nehmen, nachdem sie zuletzt an den extremen Positionen einiger Sozialdemokraten zum liberalen Verständnis der Zugehörigkeiten gescheitert waren.

    Zudem bestehe die Überlegung, gesetzgeberisch in die Konflikte der Burden und Malmedianer in der Region Trübergen zu reagieren.

    Auch eine Berufsordnung für Rechtsanwälte gehöre auf die Agenda der nächsten Staatsregierung, nachdem man diesen Regelungsbereich bei der Neuordnung der Justizbehörden richtigerweise zunächst ausgespart habe.


    Mit Blick auf die Noranda-Problematk stehe einerseits eine starke Bergenwehr (ohne Rückfall in Debatten um eine Wehrpflicht), andererseits die Frage der Versorgung der Flüchtlinge, sowie die Frage einer Energiepartnerschaft mit der Nordmark zur Bewältigung der wirtschaftspolitischen Herausforderungen daraus im Mittelpunkt. Mit den Terroristen dürfe es kein Appeasement geben, allerdings auch keine Eskalation der Gewalt mit Blick auf die absehbaren Verteidigungsbemühungen.

    Die Sicherheitsarchitektur wolle man behutsam modernisieren, unter anderem das zentrale Lagezentrum Heimatschutz an den Sicherheitsrat übergeben, allerdings keine automatische Ausweitung der Befugnisse der Geheimdienste erreichen.


    Im Bereich der Außenpolitik vor diesem Hintergrund außerdem die Erhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zu Dreibürgen (unter Einhaltung der gebotenen Abgrenzung der Gesellschaftsmodelle) und der Versuch, die NAU-Partnerschaft im nationalen Interesse sowie als Bekenntnis zu einer kooperativen Nachbarschaftspolitik zu pflegen.


    Die erreichten Verbesserungen für den Wirtschaftsstandort Bergen durch die Deregulierung des Marktzuganges gelte es zu erhalten, allerdings mit Maßnahmen des Verbraucherschutzes zu flankieren, etwa durch die bessere Förderung von Verbraucherschutzorganisationen. Zugleich wolle man über die gesetzlichen Vorschriften zu Ladenöffnungszeiten diskutieren.

  • Auch die Sozialdemokraten machen zentrale Punkte deutlich. Darunter zählt vor allem das Voranbringen zentraler Forderungen, die man im Verlauf der letzten Legislaturperiode gestellt hat. Dies seien vor allem kürzere Fristen für die Einbürgerung, die Reorganisation des Präsidiums der Zentralbank, aber auch die Mitbestimmung des Senats bei Entscheidungen der Behördenorganisation. Die Sozialdemokraten seien zwar bereit Kompromisse dahingehend einzugehen, jedoch wollen sie den Kern der damaligen Forderungen erfüllt sehen und die UBK Altlasten in den Entwürfen entfernen.


    Auch wurde deutlich, dass die SPB einen deutlichen Fokus auf Verbraucherschutz und Umweltpolitik in der kommenden Legislaturperiode legen wollen. So soll vor allem das Verkehrswesen für die Verkehrswende fit gemacht werden, man nannte hier vor allem Geschwinidkgietsreduktionen in der Innenstadt und ein Tempolimit auf Fernstraßen. Man wolle ferner ein eigenes Umweltressort - eigenständig zur Landwirtschaft - schaffen, welches um ein Nachhaltigkeitsaspekt erweitert werden soll. Man wolle ein restriktiveres Umweltschutzgesetzt, dass vor allem Renaturierungsmaßnahmen und stärkeren Artenschutz vorsieht.


    Als langfristiges Ziel möchte die SPB die weitere Föderalisierung voran bringen. So sollen vor allem Termini angepasst werden und auch mehr Eigenständigkeit den Regionen zugesprochen werden. Auch möchte man den Regionen mehr Kompetenzen zuordnen, die SPB dachte hier an allgemeine Belange der Kommunalordnung, aber auch weitere Befugnisse auf dem Gebiet des Bildungswesens und der Ausbildungshilfe. Sie sollen künftig eine zentrale Stelle zur Bekämpfung des Fachkräftemangels werden.


    Im Bezug zur Sicherheitspolitik hielten sich die Vertreter der SPB relativ kurz. Man sei für eine stärkere Innenrevision bei der Polizei. Um die Arbeit der Innenrevision zu vereinfachen sprach man sich für eine Kennzeichnungspflicht aus. Auch soll die Kontrollrechte des Parlaments für Geheim- und Nachrichtendienste gestärkt werden und der Sicherheitsrat soll häufiger den Vorsitzenden des Kontrollausschusses in seinen Sitzungen einbeziehen.


    Sehr ausführlich vielen die Forderungen im Bereich des Verbraucherschutzes auf. Dort forderte man Regulation in der Neobroker Szene, aber auch durch den Wegfall der restriktiven Handelsvorschriften eine stärkere Kontrolle im Lebensmittelrecht. Man möchte ein staatlichen Portal für den Verbraucherschutz errichten und die Finanzierung von gemeinnützigen Vereinen fördern, die sich mit Verbraucherschutz auseinandersetzen. Ebenso möchte man zur Regulierung des Zuckergehalts eine staatsweite Zuckersteuer als Lenkungssteuer einführen.


    Genauso ausführlich vielen vor allem Forderungen in der Sozial- und Arbeitspolitik auf. Man möchte sich künftig für die Tarifautonomie und die Stärkung der Gewerkschaften einsetzen. So sprach man zum Beispiel auch von einer Lohnuntergrenze in diesem Kontext.


    Beinahe in einem Nebensatz nur erwähnt wurde die Forderung zur Einführung eines Lobbyregisters.


    Man stellte jedoch nicht nur eigene Forderungen auf, sondern ging auch ein Stückweit auf die Forderungen der SLP ein. Zur Wahrung einer stabilen Koalition und auch wegen seiner weitreichend anerkannten Erprobung setzt sich die SPB nicht für eine Reformierung des Haushaltswesens ein. Vor allem die Mitglieder des Enno-Flügels mussten jedoch tief bei diesem Eingeständnis schlucken. Man fordert jedoch eine stärkere Einbeziehung und Unterrichtung des Senats. So soll ein Ausschuss - man schlug den Haushaltsausschuss vor - regelmäßig über die Einnahmen und Ausgaben des Staates informiert werden und die Möglichkeit zur Beratung darüber haben.


    Auch die Abspaltung der Sozialgesetze in Einzelgesetze befürwortet man, wenn man dadurch keinen Rückbau des Sozialstaates erreichen möchte, wie damals die UBK. Man schlug auch vor im Rahmen dieser großen Reform den Sozialstaat erneut wieder verstärken zu lassen und Sozialmaßnahmen zu evaluieren, die die Bevölkerung entlasten könnten. Man sei jedoch gegenüber einem Wettbewerb bei den sozialen Pflichtversicherungen skeptisch und man denkt, dass dies vor allem zu einer Mehrklassengesellschaft führen wird. Vor allem der Enno-Flügel zeigt sich unbeeindruckt von dieser Forderung.


    Die Sozialdemokraten wollen auch einen tieferen Schutz und eine weitere Förderung der Minderheitsrechte erreichen, inwiefern man dies konkret ausgestaltet muss jedoch erläutert werden. Die Modernisierung und Digitalisierung der Verwaltung wird jedoch ausdrücklich begrüßt. Über die gesetzgeberische Einmischung in die Belange einer Region sieht man jedoch kritisch. Man sei höchstens für eine staatliche Vermittlerrolle.in dem Konflikt.


    Über die Erwägungen der Sozialliberalen zur Sicherheitspolitik zeigt man sich jedoch skeptisch. Vor allem sehr links gesinnte Sozialdemokraten seien für eine diplomatische Verständigung und Annäherung an Noranda um vor allem den geflüchteten und vertriebenen einige Annehmlichkeiten erfüllen zu können. So zum Beispiel die Rückführung von Hab und Gut. Aber auch die Zusammenführung von Familien wolle man erleichtern. Der staatliche Konflikt dürfe nicht auf den Schultern der Vertriebenen lasten.


    Im Bereich der Außenpolitik setzt man sich vor allem für einen durchdachteren Kurs ein. So soll man mit vor allem demokratiefeindlichen Staaten eher Distanz halten und Zusammenarbeit auf das nötigste Reduzieren. Daher hält man vor allem Abstand von der Forderung mit Dreibürgen freundschaftliche Beziehungen zu pflegen. Auch wenn es keine Grenzstaaten sind pflegt man bei den Sozialdemokraten vor allem die Bezeichnung gutnachbarlich zu verwenden. Auch setzt man sich für eine stärkere Entwicklungszusammenarbeit aus und ist für größere Kontrollen im Außenhandel im Bezug auf den Umweltschutz. So bringt man den Gedanken eines Liegerkettengesetzes ein. Die Sozialdemokraten sprechen sich ebenso für die NAU aus.


    Die Sozialdemokraten sprachen sich anfänglich gegen die Deregulation der Ladenöffnung aus. Vor allem der Aspekt des Arbeitnehmerschutzes sei den Sozialdemokraten wichtig. Durch die Deregulierung dürfe es nicht zur Ausbeutung der Arbeitnehmer durch höhere Arbeitszeiten kommen. Wenn die SLP eine Deregulierung haben möchte, so müsse die Ausbeutung der Arbeitnehmer entsprechend vorgebeugt werden.

  • Nach diesem Abstecken der groben Linien geht man in die Verhandlungen.

    Im Bereich des Verbraucherschutzes wird man sich schnell einig, sowohl staatlicherseits als auch in der Förderung der Zivilgesellschaft neue Programme auszuweisen, für die man die freiwerdenden Mittel der bisherigen Marktzugangskontrollen verwenden will.

    Hinsichtlich der Lebensmittelkontrollen ist man bei der SLP der Auffassung, dass die bisherige Untersuchungspflicht in Verbindung mit staatlichen Stichprobenkontrollen doch ein angemessenes Modell sei und erkundigt sich nach konkreteren Vorstellungen der Sozialdemokraten.

    Hinsichtlich der Zuckersteuer zeigt man sich zurückhaltend, ebenso hinsichtlich der aufkommenden Vorschläge für eine Verpackungssteuer. Hier könne man sich allenfalls zunächst eine genauere Prüfung der Sachlage vorstellen. Ähnlich positioniert man sich bei der Rhetorik der SPB zu PFOF-Modellen, die zwar gewisse Missbrauchsrisiken beinhalteten, allerdings zugleich gerade für Kleinanleger interessant sein.


    Im Bereich des Haushaltswesens weist man darauf hin, dass den Senatsausschüssen doch bereits alle Kontrollmöglichkeiten zur Verfügung stünden und man diese selbstverständlich respektiere.

    Die Einführung eines Lobby-Registers akzeptiert man und schlägt eine Zuständigkeit der Bergischen Wahlkommission vor, gegen die entscheidende Beteiligung von Senatsausschüssen bei der Verwaltungsorganisation wehrt man sich entschieden. Wenn der Senat etwas gestalten wolle, stehe ihm dazu der Gesetzgebungsweg offen. Einen Mechanismus für destruktive Verhinderung im Einzelfall werde man nicht unterstützen.


    Für die Arbeitsmarktpolitik lehnt man die Einführung staatlicher Lohndiktate ab und besteht auf der Erhaltung der Tarifautonomie. Vorstellen könne man sich dagegen, Kollektivverträge für bestimmte Sektoren für verbindlich zu erklären, wenn ein tatsächliches Durchsetzungsproblem sichtbar würde.


    Die sicherheitspolitische Forderung nach einer Stärkung der Innenrevision bei der Polizei kann man mittragen, fordert aber zugleich ein grundsätzliches Bekenntnis zur bergischen Sicherheitsarchitektur und die Weiterentwicklung des Sicherheitsrates mitzutragen.


    Die Forderung der Einführung des Föderalismus lehnen die Sozialliberalen entschieden ab und verweisen auf die Erfolge der Dezentralisierung. Regionen und Kommunen hätten bereits jetzt umfassende Gestaltungsmöglichkeiten. Ein Zerfall der Kommunalverfassung in Regionen sei nicht zweckdienlich, ebenso wenig die Ablehnung staatlicher Maßnahmen bei der Blockade einer Region, wie sie in Trübergen nun einmal zu befürchten sei.

    Als Zugeständnis bietet man die Stärkung der Regionsräte bei der Bestellung von Regionspräsidenten an.


    Über die Vergrößerung des Zentralbank-Präsidiums entbrennt eine gewisse Diskussion unter den Mitgliedern der Delegation, während man eine gewisse Verkürzung der Einbürgerungsfristen (allerdings nicht ohne weiteres allgemein, wie von den Sozialdemokraten in der Debatte vorgeschlagen worden war) mittragen würde.


    Der Schaffung eines eigenen Umweltressorts steht man schließlich positiv gegenüber, auch wenn man die Notwendigkeit eines eigenen Portfolios für Nachhaltigkeit zunächst nicht nachvollziehen kann und vorschlägt, das Umweltschutzportfolio entsprechend zu erweitern.

  • Beim Verbraucherschutz wendete man sehr klar ein, dass eine Zuckersteuer Notwendig sei um Fettleibigkeit bei vor allem Kindern vorzubeugen. Damit würde man zum einen den Anreiz der Unternehmen stärkeren Produkte weniger zuckerhaltig zu gestalten oder auch den Konsumenten Anreize bieten weniger zuckerhaltige Getränke zu kaufen. Mit dem Erlös aus der Steuer soll dann vor allem das Bildungswesen saniert und das Kulturangebot erweitert werden. Inwiefern man die Zuckersteuer genau einführen könne lässt die Delegation offen. Man schlägt vor das Endprodukt zu besteuern ist jedoch auch für andere Konstellationen bereit - Beispielsweise die Besteuerung der Einfuhr oder die Besteuerung der Menge produzierten Rübensafts.


    Auch wirbt man stark für die Verpackungssteuer - stärker auch wie für die Zuckersteuer. Damit soll es den Unternehmen unattraktiver gestaltet werden viel Verpackungsmüll zu produzieren und auch auf ökologischere Alternativen umzustellen. Vor allem auf Seiten der Enno-Anhänger führt man an, dass man bestimmte Arten von Einweggeschirr verbieten könne, um einen direkten Umstieg auf Mehrweg zu erreichen.


    Insbesondere beim Neobroker fordert man bestimmte Mechanismen um den Verbraucherschutz zu stärken. Die SPB Delegation erkennt an, dass vor allem für den kleinen Mann ein Neobroker sehr preiswert ist und den Zugang zum Finanzmarkt auch für kleinere Finanziers erleichtert, so macht man doch auch auf die Risiken aufmerksam, die mit einem solchen unkontrollierten Geschäftsbereich ermöglicht werden. Daher bestehe man zumindest auf die Einführung von Informationspflichten beim Wertpapierhandel und ein sehr weitreichendes Transparenzgebot bei den Abwicklungen - vor allem, aber nicht ausschließlich, die zum Market Maker.


    Man sei im Thema Haushaltswesen dann mit dem weiteren fortschreiben - entgegen der Meinungen der Enno Anhänger - des Haushaltsplans einverstanden, wenn man auch eine enge Kooperation mit dem Senatsausschuss fordert.


    Man sei Einverstanden mit der Ansiedlung des Lobby-Registers bei der Bergener Wahlkommission.


    Anders jedoch ist man bei der Behördenorganisation, dort verlangt man eine enge Zusammenarbeit der Behörden mit dem Senat und auch eine umfassende Unterrichtung über die Restrukturierungen von Behörden. Man sieht den Gesetzgebungsweg als viel zu ineffektiv an um auf das die Organisation von Behörden hinzuwirken. Wenn die SLP nicht mit einer Zustimmungserfordernis einverstanden ist, wie es anfänglich im SPB Entwurf beschrieben wurde, so verlangt man zumindest eine Einspruchslösung. Immerhin - so die SPB Fraktion - würde über den Weg der Gesetzgebung das Verfahren nur noch weiter verschleppt werden.


    Die SPB würde von ihrer Forderung von Lohnuntergrenzen absehen, wenn andere Maßnahmen zur Vorbeugung von Lohndumping getroffen werden und auch gegen die (Alters)armut und den Niedriglohnsektor etwas getan wird. So schlägt man zum Beispiel vor, den Gewerkschaften mehr Maßnahmen bei den Lohnverhandlungen zu geben. Beim Thema Tarifsautonomie würde man zum Einen Kollektivverträge einführen - wie bereits durch die SLP angedeutet - aber dies auch zum Anderen um sogenannte Flächentarifverträge erweitern. Öffentliche Anträge sollen künftig auch nur noch an Unternehmen vergeben werden, die Tariflöhne zahlen.


    Weiter begann die SPB auch um die Idee von Betriebsversammlungen zu werben. Sie sollen in Betrieben eingesetzt werden und sich für die Belange der Arbeitnehmer:innen einsetzen. Ihnen sollen Informationsrechte zukommen. Vor allem sollen sich sich um die Belange des Arbeitnehmerschutzes und um die Betriebspolitik im Bereich der Arbeitnehmerinteressen einsetzen. Man hofft dadurch auch die innerbetriebliche Demokratie zu stärken.


    Die Sozialdemokraten - unter größter Kompromissbereitschaft - erklären sich damit Einverstanden sich zur allgemeinen Sicherheitsarchitektur zu bekennen, wenn man jedoch zugleich auch die Problemen rund um die Polizei und dem Militär erkennt und diese eingesteht. Darunter versteht man vor allem den Machtmissbrauch bei Beamten, die Übergriffe oder auch das Extremismusproblem. Seitens der Sozialdemokraten hat dieses Zugeständnis jedoch enorm lange gedauert, vor allem von Seiten der Enno Anhänger wurde massiv widerstand geleistet. Erst nach drei internen Beratungen und vielen Unterbrechungen konnte man sich darauf einigen bei den Sozialdemokraten.


    Beim Thema der Föderalisierung Bergens versteht man die Bedenken der SLP und erklärt sich Einverstanden, wenn man anstelle eines tatsächlichen Föderalismus einen Schritt in Richtung weiterer Dezentralisierung tut. So könne man sich vor allem bei einer solchen Reform drei größere Säulen vorstellen. Zum einen die Umbenennung verschiedener Begriffe bei den Regionen um ein Stück mehr Unabhängigkeit zu suggerieren. So sollen sich künftig Parlamente und Regierungen auf Regionsebene bilden und nicht nur bloß Administrationen und Räte. Auch sollen die Rechtsakte einen von den Kommunen abgegrenzten Begriff erhalten, der ihrer Rechtsstellung würdiger ist, da bei dem Vorschlag von »Gesetzen« sehr großer Mißmut entstand schlug man die Bezeichnung »Dekret« vor. Die zweite Säule soll der Regionspräsident sein. Er soll künftig vom Parlament, wahlweise vom Volk, gewählt werden. Die Rolle des Staatspräsidenten soll sich auf die Ernennung beschränken. Man würde dem Staatspräsidenten jedoch ein Widerspruchsrecht zurechnen. Auch sollen seine Kompetenzen bei der Entlassung des Regionspräsidenten beschränkt werden. So soll er künftig nur noch bei »triftigen Grund« oder auf Verlangen des jeweiligen Regionalparlamentes einen Regionspräsidenten abberufen dürfen. Seine Aufsichtsfunktion soll jedoch weiterhin erhalten bleiben. Die letzte Säule soll die Erweiterung des Kompetenzkataloges sein. Hier fordert man jedoch nichts spezielles und stellt lediglich darauf ab, dass man dies im Kabinett evaluieren sollte.


    Bei der Schaffung eines Nachhaltigkeits-Portfolios erklärt man vor allem, dass die Querschnittsaufgaben und die allgemeine Thematik zu umfangreich seien, als dass diese mit dem Umweltportfolio zusammen fallen solle. Die Delegation unterbreitet eine Formulierungsvorschlag für den Auftrag des Nachhaltigkeitsportfolios und machen deutlich wie wichtig Ihnen das Vorhaben ist.


    Die - etwas später zusammengetroffene - Arbeitsgruppe Infrastruktur und Verkehr sollen zunächst über das Thema der Darseinsvorsorge sprechen. Die proportional eher von Enno Anhänger besetze Delegation der SPB sprach sich bereits zu Beginn zu einer umfangreichen Verstaatlichung der Darseinsvorsorge aus. Zentrales Argument ist hierbei, dass die Infrastruktur in Öffentliche Hand gehöre und nicht in die Griffel von kapitalistisch getriebenen Unternehmern. Man würde vor allem auf den Schienen keinen privaten Bewerber zulassen können, so die Delegation. Vor allem sprach man sich gegen eine Nichteinmischungspolitik des Staates aus. Auch sei man für ein umfassendes Programm für den sozialen Wohnungsbau.


    Im Bereich der Telekommunikation sprach man sich für mehr Verbraucherschutz aus und sei für einen staatlichen Ausbau der Infrastruktur. Der Breitbandausbau soll auch vorangetrieben werden, auch in ländlichen Gegenden.

    So sollen vor allem bei Mobilfunkverträge niedrige Kündigungsfristen eingeführt werden. So soll man nach sechs Monaten bereits seinen Vertrag wechseln dürfen und nach Ablauf von einem Jahr Vertragslaufzeit bereits nach einem Monat. Auch soll die Beibehaltung der Rufnummer auch nach Vertragsverwechsel möglich und kostenfrei sein. Im Bereich des elektronischen Postwesens soll ein Wechsel von Anbietern erleichtert werden. So soll der Anbieter kostenfrei beim Wechsel eine Mailumleitung anbieten und für eine Übergangszeit weiterhin das elektronische Postfach zugänglich halten.

  • Man hält an der Skepsis hinsichtlich der zusätzlichen Besteuerung von Verbrauchsgütern fest und gibt zu bedenken, dass die wirtschaftliche Lage in Bergen sich seit der Noranda-Krise nur gerade so als stabil beschreiben ließe. Mit der allgemeinen Marktderegulierung habe die Politik einen wichtigen Impuls gegeben, den man nun nicht leichtfertig wieder kontaktieren dürfe - auch nicht in guter Absicht. In diesem Sinne sei es auch sinnvoll, pragmatisch über die Regulierung der Ladenöffnungszeiten nachzudebken.

    Gegen eine Überprüfung der Transparenzstandards für Finanzdienstleistungen wie Neobroker hat man dagegen nichts einzuwenden, solange es nicht zu einem voreiligen Verbot komme.


    In der Runde zur öffentlichen Verwaltung hält man fest, dass die Ausschüsse bereits jetzt Kontrollmechanismen nutzen können und man mit dem Status Quo kein größeres Problem sieht. Wenn das Parlament in die Organisation der Exekutive eingreifen wolle, solle es das mit einem sinnvollen Konzept tun und nicht durch schlicht destruktive Ablehnung von Maßnahmen der Staatsregierung. Man könne sich gerne darauf verständigen, regelmäßig Berichte der Staatsministerien zur Verwaltungsstruktur vor den Fachausschüssen vorzusehen, ähnlich wie das im Bereich des Haushaltswesens bereits praktiziert werde.


    Im Bereich des Arbeitsrechts erklärt man sich mit der Einführung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Kollektivverträgen einverstanden, hinsichtlich der "Betriebspolitik" bzw. "Betriebsdemokratie" zeigt man sich skeptisch, einerseits wegen der Tarifautonomie der Gewerkschaften und andererseits wegen der Unternehmerfreiheit der Betriebsinhaber. Wenn es um die Institutionalisierung eines betrieblichen Miteinanders vor allem in größeren Betrieben geht, schlägt man stattdessen paritätische Gremien* zum gegenseitigen Austausch in betrieblichen Fragen vor.

    Ähnliche Vorbehalte bringt man für einen Zwang zum Tarifvertrag im Vergaberecht an: Auch hier drohe, die Tarifautonomie von Arbeitgebern und Gewerkschaften - die eben auch eine Entscheidung gegen den Abschluss von Tarifverträgen beinhalten könne - unterlaufen zu werden. Wenn eine Allgemeinverbindlichkeit des Kollektivvertrages erreicht worden sei, bedürfe es einer solchen Regelung dagegen nicht. Mit anderen Worten wäre ein vergaberechtlicher Zwang damit das Unterlaufen von Voraussetzungen der Allgemeinverbindlichkeitserklärung.


    Die Querelen des Verhandlungspartners in Sachen Sicherheitsbehörden nimmt man mit einiger Sorge zur Kenntnis, insbesondere Heimatschutzminister Louis Gemaré wird darüber eher missmutig (und auch einmal sehr undiplomatisch laut, wofür er sich am Ende entschuldigt), vor allem über die Versuche einiger linker Sozialdemokraten, die Separatisten als mögliche Gesprächspartner zu normalisieren.

    Demgegenüber kann man sich auf die Stärkung der Innenrevision bzw. Verbesserung der Beschwerdemechanismen bei den Polizeibehörden schnell einlassen, auch wenn man das Verhältnis zur Bergischen Ombudskommission noch wird klären müssen.


    Im Bereich der Devolution schließen die Sozialliberalen eine Volkswahl der Regionspräsidenten aus und bestehen auf dem Prinzip der repräsentativen Demokratie. Das vorgeschlagene Verfahren der Wahl statt der Ernennung durch den Staatspräsidenten sieht man skeptisch und verweist darauf, dass der Staatskanzler auch nicht auf diese Weise ins Amt komme, ein Wahlverfahren - mit einer Möglichkeit zum Misstrauensvotum würde man sich dagegen einverstanden erklären.

    Die Umbenennung von Organen der Region könne durchaus auf dem Weg der eigenen Rechtssetzung ebendieser erreicht werden (wohl wissend, dass die Sozialdemokraten im SLP-Kernland der Region Lorertal diese Möglichkeit nicht haben würden), dafür müsse man nicht das Gesetz ändern.

    Zugestehen tut man den Sozialdemokraten schließlich die Umbenennung der Regionssatzungen in Dekrete und kann sich mit einer Leerformel zur Prüfung der Kompetenzen abfinden, auch wenn man wenig Bedarf an größeren Änderungen sieht, wie man auch deutlich macht.


    Die Einführung des Nachhaltigkeitspotfolios akzeptiert man recht schnell - am Ende tut ein zusätzlicher Staatssekretär ja nicht wirklich weh.


    Einer Welle der Verstaatlichung im Bereich der Daseinsvorsorge lehnen die Sozialliberalen ab. Das Daseinsvorsorge-Unterhaltungsgesetz sehe in den meisten Bereichen doch bereits vor, dass die Infrastruktur nur durch Konzessionen privatisiert werden könne, also in öffentlichem Eigentum verbleibe, soweit sie es in den letzten Jahrzehnten auch gewesen sei. Von einer Nichteinmischung des Staates im Sinne laxer Regulierungen könne nicht ernsthaft die Rede sein.

    Als mögliche Kompromisslinie zeichnet sich schließlich ab, die Märkte für Post und Telekommunikation ähnlich wie das Bankwesen oder die Energieerzeugung auch für öffentliche Wettbewerber zu öffnen.

    Die Verbesserung des sozialen Wohnungsbaus nimmt man als gemeinsames Anliegen an, auch vor dem Hintergrund der Noranda-Vertriebenen. Dabei sprechen sich die Sozialliberalen allerdings auch für Public-Private-Partnerships aus, um den Kapitalaufwand nicht allein aus öffentlichen Mitteln schultern zu müssen.


    Das Anliegen der Modernisierung des Telekommunikationsrechts teilt man, die Forderung nach der Abschaffung der Konzessionierung des Netzbetriebes (im Sinne einer gänzlichen Verstaatlichung des Netzbetriebes) lehnt man dagegen ab und positioniert sich skeptisch dazu, engmaschig privatrechtliche Vertragskonditionen vorzugeben - das tue man in anderen Bereichen doch auch nicht, sondern überlasse dies dem Wettbewerb, soweit es nicht um grundsätzliche Fragen gehe.

    Offen zeigt man sich dagegen für die Erleichterung des Anbieterwechsels, das stärke schließlich Wettbewerb und Verbraucherschutz gleichermaßen.

    Mit dem Breitbandausbau ist man insgesamt zufrieden, schließlich sei dies im überwiegend dicht besiedelten Bergen vergleichsweise einfach und inzwischen auch mittels Glasfasertechnologie umfassend erfolgt. Man könne jedoch noch einmal den Blick auf "weiße Flecken" richten, meint die Verhandlungsführerin für diesen Bereich.

  • Im Bezug auf die Verbrauchersteuern hält man am eigenen Standpunkt fest. Um jedoch zu einer Lösung zu kommen schlägt die SPB Delegation vor, bevor man eine etwaige Steuer (ob Zucker- oder Verpackungssteuer) einführt eine Evolution der wirtschaftlichen Lage der Republik anstellt und basierend darauf weiteres handeln plant. Man wird jedoch zumindest die Ambition haben in diesen beiden Bereichen tätig werden zu wollen, ob nun durch Steuern oder andere Wege um das Konsumverhalten in eine umwelt- und gesellschaftsverträglichen Maß zu beschränken.

    Die SPB Delegation hält zu den Ladenöffnungen an ihren Standpunkt fest. Sofern sichergestellt wird, dass dies nicht zu Ausbeutungen der Arbeitnehmenden führt sei man für Veränderungen in dem Bereich bereit und begrüßt sie.
    Die SPB sei vorerst lediglich für die Einführung von Transparenzvorschriften im Finanzdienstleistungsmarkt um den Verbraucherschutz vor allem gegenüber Neobrokern zu stärken. Ein weiteres Vorgehen würde man erst dann fordern, wenn alle anderen Maßnahmen erschöpft sind.


    Die SPB Fraktion sei weiterhin für eine tatsächliche Beteiligung des Senats an der Organisation der öffentlichen Verwaltung. Man weiß, dass die Ausschüsse bereits jetzt Kontrollmechanismen erfüllen und besitzen, möchte diese jedoch weiterhin erweitern. Wenn die SLP Fraktion gegen den vorgeschlagenen Kompromiss einer destruktiven Widerspruchslösung sei, so könne man entweder wie ursprünglich angedacht eine Zustimmungslösung einführen oder dem Senatsausschuss ein Widerspruchsrecht zuschreiben, welches jedoch bei Anwendung mit Änderungsvorschlägen zu begründen ist. Ein reines Informationsrecht sieht die SPB als unzureichend an.


    Im Bereich des Arbeitsrechts findet die SPB ähnlich deutliche Worte. Man verstehe zwar die Befürchtungen der SLP, jedoch findet man, dass man mit einer ausgeprägten demokratischen Kultur auch im Betrieb viel mehr erreichen kann, als mit dem Festhalten an eine Tarifautonomie der Gewerkschaften. Vor allem bei der »Betriebsdemokratie« sieht man dieses Argument nicht wirklich, da bereits viele Gewerkschaften eine ausgeprägte Wirtschaftsdemokratie forderten. Natürlich - das gesteht die SPB sich ein - solle man die Interessen der Arbeitnehmer mit denen der Arbeitgeber abwägen, jedoch sollte alles in allem eine zwischen Lösung das Ziel sein und kein pauschales Nein zur Betriebsversammlung. Die SPB schlägt als Modellprojekt Betriebsversammlungen in der öffentlichen Verwaltung vor um die Grenzen des Machbaren auszuloten. In dem Fall würde man jedoch dann von Personalversammlungen sprechen. Sollte sich dieses Modell bewahrheiten - was die SPB hofft - dann würde man dies auf mittlere und größere privatrechtliche Betriebe ausweiten.

    Auch an der Pflicht von Vergaben von öffentlichen Aufträgen an Unternehmen mit Tariflöhnen hält die SPB fest. Man könne sich darauf einigen, dass bei Kollektivverträgen ausnahmen gemacht werden können oder diese Tarifbindung erst ab einer bestimmten Auftragssumme gilt, am prinzipiellen Konzept hält man aber fest.


    Den Ausbruch des Herrn Ministers nehmen die Sozialdemokraten zum Anlass die Auflösung des Heimatschutzministeriums zu fordern. Man sieht darin eine zu große Kompetenzfülle und erkennt den Sinn und Zweck darin nicht. Man fordert - wie es damals auch war - die Aufteilung in ein Ministerium für die innere Sicherheit (Polizeiwesen) und für die Äußere (Militär). Die Vermengung dieser beiden Kernministerien ist - wie bereits erwähnt - für die SPB nicht hinnehmbar. Es sei zu viel macht auf einer Person.


    Die SPB stimmt den Forderungen bei einer repräsentativen Demokratie zu bleiben pflichtet man widerwillig bei, in der Hoffnung zu späteren Zeiten weitreichendere Forderungen durchzusetzen. Man erhofft so vor allem genug politisches Kapital für arbeitsrechtliche Forderungen aufbringen zu können. Bei der Parlamentswahl sei man jedoch sehr eindeutig. Der Staatspräsident soll auf seine Aufsichtsfunktion beschränkt werden, um darüber zu wachen, dass alles bei Rechten dingen liefe. Man sieht daher ein Eingriffsrecht im Sinne eines Einspruchsrechts bei Wahlen als ausreichend an. Die Berufung des Staatskanzlers sei vielleicht eine andere, aber das könne jede Region für sich entscheiden unter welchen Hürden und Verfahren sie ihren Präsidenten beruft.

    Die SPB erklärt bei der Umbenennung der Organe, dass wenn man sowieso eine Novellierung der Gesetze plant, man auch »optische Änderungen«, wie die Aufwertung der Organbezeichnungen tätigen kann. Man ist sich bewusst, dass man auch jetzt schon andere Bezeichnungen durch Satzung regeln kann, jedoch soll der allgemein verwendete Begriff an sich aufgewertet werden, auch - bzw. vor allem - im Gesetzestext.


    Im Bereich der Darseinsvorsorge konnte nach langer Debatte der Kompromissvorschlag unterbreitet werden, dass der Staat eine zentralere Rolle im Wettbewerb spielen soll, die Infrastruktur weitergehend vom Staat ausgebaut und verwaltet wird und lediglich die Nutzungsrechte an private Konzerne abgetreten werden können. Die weitere Privatisierung von Infrastruktur soll gestoppt werden und eine Verstaatlichung der Infrastruktur der Telekommunikation soll evaluiert werden (im Bezug auf Kosten/Nutzen Verhältnis). Die SPB positioniert sich bei diesen gesetzlichen Kündigungsfristen deshalb so strikt, weil dies eben den Anbieterwechsel erleichtern soll. Ein Vertrag der sich automatisch um eine sehr lange Zeit verlängert, wenn man ihn nicht kündigt verhindere, dass man zu besseren Anbietern wechseln kann. Der Wettbewerb wird dadurch nicht gefördert, sondern geschmälert, wie auch die Verbraucherrechte. Der Wettbewerb soll sich auch nicht um die besten Kündigungsfristen drehen, da ein Kunde nicht aus diesem Grund einen Vertrag abschließt, sondern um die erbrachte Dienstleistung. Ein Kunde soll auf Grund dessen an ein Unternehmen gebunden werden, nicht wegen langen Kündigungsfristen.

    Beim Sozialen Wohnungsbau sei man für die Förderung von Public-Private-Partnerships, wenn dadurch nicht der staatliche Ausbau gebremst wird.

  • Mit dem Prüfauftrag hinsichtlich der neuen Steuern, einer den Arbeitnehmerschutz berücksichtigenden Neubewertung der Ladenöffnungszeiten und der Finanzmarkttransparenz hat man damit eine Einigung erzielt.


    Der Vorschlag zur Behördenorganisation führt bei den beteiligten Vertretern zu (nicht gerade amüsiertem) Lachen, schließlich sei ein Zustimmungserfordernis noch einmal weit destruktiver und damit noch weniger akzeptabel. Man bringt zum Ausdruck, dass es keinerlei Handlungsbedarf in diesem Bereich gebe und eine andere Auffassung nichts weiter als "populistischer Unsinn" sei. Diese Frage, hält man schließlich fest, solle im Kabinett geklärt werden und bis dahin die Staatsregierung ihre Reorganisationsvorhaben im Rahmen einer Selbstverpflichtung in den Fachausschüssen vorstellen.


    Mit der Einführung einer Personalvertretung im öffentlichen Dienst kann die SLP dagegen gut leben, insbesondere da das Staatsbedienstetengesetz die Neuregelung der Beteiligung ohnehin vorsehe und sie damit unbürokratisch möglich ist.

    Eine betriebliche Demokratie in der Privatwirtschaft hält man dagegen nur insoweit für sinnvoll, als sie die unternehmerische Freiheit nicht aushöhle. Mit Blick auf die Möglichkeiten der kollektivvertraglichen Regelungen sei es immer noch als sinnvoller zu bewerten, hier einen Austausch zwischen Geschäftsführung und Belegschaft und damit ein betriebliches Miteinander zu fördern, statt Konfliktgremium zu schaffen, das sich gegen die Geschäftsführung positioniere.

    Es sei selbstverständlich, dass der Staat bei Auftragsvergaben bestehende Kollektivverträge beachte - dies könne man auch gerne noch einmal festschreiben. Solange aber keine Verpflichtung der Unternehmen zur Beachtung der Kollektivverträge (im Sinne einer Mitgliedschaft oder ihrer Allgemeinverbindlichkeit) bestehe, sei es nicht Aufgabe des Staates, eine Tarifbindung zu erzwingen, darin sehe man im Gegenteil einen Verfassungsverstoß.


    In der Frage der Teilung des Heimatschutzministeriums ist man in den Reihen der Sozialliberalen empört, dass plötzlich völlig neue Forderungen aus dem Hut gezaubert würden (und das ein angesehener Minister wie Gemaré hier so respektlos behandelt wird).

    Die organisatorische Beschränkung auf eine übersichtliche Zahl von Staatsministerien habe sich bewährt und die SPB wohl die Organisationsprinzipien nicht verstanden, wenn sie davon ausgehe, dass eine Machtkonzentration damit verbunden sei.

    Mit der Bestellung eines beigeordneten Ministers sei eine gänzliche Entkoppelung bestimmter Generaldirektionen vom Einfluss des Staatsministers verbunden, ansonsten durch diese Generaldirektionen eine hinreichende Hierarchie zur Sicherung vor Missbrauch. Man fragt, ob die SPB nunmehr die Verselbstständigung aller Generaldirektionen als Nächstes fordern wolle.


    Die Erwägungen zur Devolution sind in den Reihen der Sozialliberalen dagegen genau umgekehrt: Die Wahl und Abwahl des Regionspräsidenten unter Einhaltung eines Widerspruchsrechts und die kosmetische Namensänderung von Regionsrat und Regionssatzung kann man zugestehen, während man in anderen Fragen hart bleibt. Festhalten will man aber das Recht des Staatspräsidenten, einen Regionspräsidenten auch gegen das Votum der Regionsorgane zumindest aus wichtigen Gründen entlassen zu können.


    Die Sozialliberalen erklären sich mit den erzielten Kompromissen in der Daseinsvorsorge einverstanden, solange es keine teuren Verstaatlichungspläne gebe. Mit einem staatlichen Wettbewerber im Bereich der Post sowie der Telekommunikation sieht man sogar die Attraktivität der Märkte gestärkt, ebenso bei einer Forcierung des Sozialwohungsbaus mit Augenmaß.

    Von besonderen Fristen für Telekommunikationsverträge hält man weiterhin nichts und bietet stattdessen an, eine Vereinfachung von Kündigungen bei Dauerverträgen als allgemeines Ziel in das Vertragsrecht insgesamt* aufzunehmen, was den allgemeinen Verbraucherschutz stärken könne.

  • ...


    Im Thema der betrieblichen Demokratie würde die SPB sich damit Einverstanden klären, wenn man lediglich die Einführung von Betriebsversammlungen in den Koalitionsvertrag aufnimmt und ihre Kompetenzen und ihre Aufgaben auf kommende Sitzungen des Koalitionsausschusses oder dem Kabinett vertagt wird. Die SPB habe zwar ihre Vorstellungen bekannt gemacht könne sich aber mit anderen Kompromissen in Zukunft anfreunden, wenn sich die praktische Umsetzung der Kollektivverträge - die die SLP so lobpreist - abgezeichnet hat.


    Die SPB sieht hinsichtlich der Tarifbindung für öffentliche Aufträge keine verfassungsrechtliche Einwände, sondern höchstens politische und ökonomische Erwägungen, die dem entgegen stehen. Man könne die Kritik der SLP zwar in dem Punkt verstehen. Jedoch erkennt die SPB beim Staat als einer der größten Auftraggeber in Bergen eine Verantwortung um soziale Ziele umzusetzen. Durch eine Tarifbindung soll dies leichter erreicht werden. Auch soll damit ein Umkehrtrend eintreten und Tarifverträge attraktiver werden und vor allem kleinere Gewerkschaften vor dem Exodus bewahren.


    Die SPB verstehe, dass es organisatorische Vorteile besitzt, wenn die Anzahl der Ministerien sich beschränkt, jedoch benötige das Heimatschutzministerium eine organisatorische Teilung in die Themen innere Sicherheit und äußere Sicherheit die unabhängig voneinander politisch geleitet und für sich gleichgestellt seien. Neben radikalen und altbekannten Vorschlägen das Ministerium zu teilen, brachten einige Sozialdemokraten auch exotischere Vorschläge ein, wie eine neutrale Person, die organisatorisch und pro forma als Minister das Ministerium leitet, während zwei beigeordnete Minister die beiden Themenkomplexe politisch leiten. Oder auch die Idee eine Doppelspitze zu ernennen - was ein Novum in der Bergischen Organisation sei. Mit der aktuellen Situation sind die Sozialdemokraten jedoch sichtlich unzufrieden und eine reine politische Teilung in Minister und beigeordneter Minister würde man auch eher ungern mit tragen, da dies zumindest formal auf dem Papier eine Ungleichheit - alleine beim Titel - zwischen den Mitgliedern suggeriert. Ein vereinzelter Sozialdemokrat hatte im Verlauf der Gespräche auch nichts dagegen alle Generaldirektionen politisch unabhängig voneinander zu leiten.


    Da man sich beim Thema Föderalismus bereits auf die meisten Punkte einigen konnte blieb nur noch die letzte Forderung der Sozialliberalen übrig. Beim Thema der Abberufung des Regionspräsidenten entgegen eines Votums des Regionsparlamentes hegten die Sozialdemokraten arge Bauchschmerzen. Man schlägt hingegen vor, dass ein solcher Fall nur in eng - gesetzlich vorgeschriebenen und abgesteckten - Fällen der Fall sein darf. So fordert man, wenn man an dieser Forderung festhalten will, dass ein Katalog von gründen erarbeitet werden soll, der diese wichtigen Gründe genauer beschreibt.


    Auf den Kompromiss im Vertragsrecht gehen die Sozialdemokraten ein.

  • In der Frage der betrieblichen Demokratie lässt sich der Verhandlungsführer der SLP zu der Bemerkung hinreißen, dass die Sozialdemokraten für dieses politische Prioritätenfeld erstaunlich wenig Ahnung von Arbeitsrecht und Gewerkschaften zu haben scheinen, wenn ihnen nicht bekannt sei, dass sich Kollektivverträge in Bergen bereits seit 1908 bewährt hätten, seit man das Arbeitsordnungsgesetz in seiner Grundform eingeführt habe.

    Mit der politischen Absichtserklärung einer Stärkung betrieblicher Strukturen kann man sich aber anfreunden und stimmt somit zu.


    In Sachen der Tarifbindung bleibt man dagegen hart und gibt zu verstehen, dass alle diese Anliegen in der Frage der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Kollektivverträgen zu betrachten sein und man sie in dieser Hinsicht bereit sei zu berücksichtigen. Eine generelle Tarifbindung außerhalb der Allgemeinverbindlichkeit lehnt man weiterhin ab und gibt zu verstehen, dass man sie politisch und rechtlich bekämpfen wird, wenn sie auf kommunaler oder regionaler Ebene einzuführen versucht würde (was man durchaus als Hinweis darauf verstehen könnte, dort einen Modellversuch anzustreben, wo die Sozialdemokraten Mehrheiten für ein solches Projekt sehen).


    Nachdem man im Bereich des Arbeitsrechts einige bittere Pillen verabreicht hatte, lässt man sich in der Frage der Ressortorganisation des Heimatschutzministeriums nach heftigen Diskussionen erweichen und stimmt der Lösung zu, die Staatskanzlerin zur Ministerin und zwei beigeordnete Minister für diesen Bereich zu berufen. Diese "kindische" kosmetische Maßnahme begeistert zwar nicht, schadet aber auch nicht.


    In der Frage der Entlassung von Regionspräsidenten verweisen die SLP-Vertreter darauf, dass ein abschließender Katalog kaum möglich sei und der vorgeschlagene "wichtige Grund" ja durchaus vor den Gerichten überprüft werden könne, sodass politische Willkür nicht zu befürchten sei.


    Nach teilweise langwierigen und schmerzhaften Sachfragen wendet man sich schließlich der Verteilung der Portfolios und Ressorts, also den Personalfragen, zu.

  • Nimmt die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen größtenteils zufrieden, teilweise aber auch mit einem Kopfschütteln über den zukünftigen Koalitionspartner und dessen Prioritäten zur Kenntnis.

    In der Personalfrage ist man sich dagegen schnell einig, die Staatsministerien (von der Änderung in der Besetzung des Heimatschutzministeriums einmal abgesehen) beizubehalten.

    Die Sozialliberalen fordern neben dem Staatskanzleramt ( Christa van Theven) das Innenministerium ( Frederick Suhr) sowie die Minister für Verteidigung ( Louis Gemaré), Wirtschaft ( Mathieu Berengar), Bildung ( Svenja Johannsen) und Kultus ( Martina Stolzhuber).

    Staatskanzlerin der Republik Bergen | Senatorin im Bergischen Senat

    Staatsministerin für innere Angelegenheiten und Justiz a.D.


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